U 264: Unterschied zwischen den Versionen
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| 01.11.1942 - 19.02.1944 || colspan="3" | Frontboot - [[6. U-Flottille]], St. Nazaire | | 01.11.1942 - 19.02.1944 || colspan="3" | Frontboot - [[6. U-Flottille]], St. Nazaire | ||
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| || colspan="3" | U 264 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. | | || colspan="3" | U 264 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. | ||
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− | | || colspan="3" | U 264, unter Kapitänleutnant [[Hartwig Looks]], lief am 15.09.1943 von St. Nazaire aus. Nach dem Tieftauchversuch in der Biskaya, wurde festgestellt, dass das Saugbodenventil undicht ist. Es ging zurück nach St. Nazaire. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte das Boot im Mittelatlantik sowie nördlich der Azorischen Inseln. Es wurde am 04.10.1943 von [[U 460]] mit 15 m³ Brennstoff und 1.100 Liter Motorenöl versorgt. Nach 30 Tagen und zurückgelegten 2.435,5 sm über und 566,5 sm unter Wasser, lief U 264 am 15.10.1943 wieder in St. Nazaire ein. Nach dieser Unternehmung erfolgte vom 00.11.1943 - 00.01.1944 der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, St. Nazaire. U 264 war das erste mit einem | + | | || colspan="3" | U 264, unter Kapitänleutnant [[Hartwig Looks]], lief am 15.09.1943 von St. Nazaire aus. Nach dem Tieftauchversuch in der Biskaya, wurde festgestellt, dass das Saugbodenventil undicht ist. Es ging zurück nach St. Nazaire. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte das Boot im Mittelatlantik sowie nördlich der Azorischen Inseln. Es wurde am 04.10.1943 von [[U 460]] mit 15 m³ Brennstoff und 1.100 Liter Motorenöl versorgt. Nach 30 Tagen und zurückgelegten 2.435,5 sm über und 566,5 sm unter Wasser, lief U 264 am 15.10.1943 wieder in St. Nazaire ein. Nach dieser Unternehmung erfolgte vom 00.11.1943 - 00.01.1944 der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, St. Nazaire. U 264 war das erste mit einem Schnorchel ausgerüstete deutsche Frontboot. |
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| || colspan="3" | U 264 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. | | || colspan="3" | U 264 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. | ||
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− | | colspan="3" | U 264 wurde, am 19.02.1944 im Nordatlantik, nach schweren Beschädigungen durch die britischen Sloops [[HMS Starling (U.66 | + | | colspan="3" | U 264 wurde, am 19.02.1944 im Nordatlantik, nach schweren Beschädigungen durch die britischen Sloops [[HMS Starling (U.66)]] (Capt. Frederic-John Walker) und [[HMS Woodpecker (U.08)]] (Comdr. Henry-Leslie Pryse), selbst versenkt. |
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| colspan="3" | U 264 lief am 05.02.1944 von St. Nazaire zu seiner fünften Feindfahrt in den Nordatlantik aus. Zunächst der übliche Marsch durch die Biskaya, meist getaucht, nur zum Aufladen der Batterien nachts einige Stunden aufgetaucht. Der vor dieser Feindfahrt eingebaute Schnorchel bewährte sich nicht. Das Schwimmerventil schloss den Zuluftschlauch des Schnorchels bei überkommenden Seen nicht einwandfrei ab. So kam bei Unterwasser-Schnorchelfahrt sehr viel Wasser ins Boot. Die Lenzpumpen kamen nicht gegen die Wassermengen an, so dass die Schnorchelfahrt schließlich wieder abgebrochen werden musste. Mit dem Verlust des U-Bootes am 19.02.1944 hatte der neu eingebaute Schnorchel nichts zu tun gehabt. | | colspan="3" | U 264 lief am 05.02.1944 von St. Nazaire zu seiner fünften Feindfahrt in den Nordatlantik aus. Zunächst der übliche Marsch durch die Biskaya, meist getaucht, nur zum Aufladen der Batterien nachts einige Stunden aufgetaucht. Der vor dieser Feindfahrt eingebaute Schnorchel bewährte sich nicht. Das Schwimmerventil schloss den Zuluftschlauch des Schnorchels bei überkommenden Seen nicht einwandfrei ab. So kam bei Unterwasser-Schnorchelfahrt sehr viel Wasser ins Boot. Die Lenzpumpen kamen nicht gegen die Wassermengen an, so dass die Schnorchelfahrt schließlich wieder abgebrochen werden musste. Mit dem Verlust des U-Bootes am 19.02.1944 hatte der neu eingebaute Schnorchel nichts zu tun gehabt. | ||
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| colspan="3" | Die Tauchzellen wurden mit Pressluft ausgeblasen, und das Boot stieg zunächst langsam, dann immer schneller an die Wasseroberfläche. Die fünf U-Jagdfahrzeuge, die etwa 3000 bis 4000 Meter entfernt im Kreis um das auftauchende U-Boot standen, eröffneten sofort das Feuer und erzielten zahlreiche Treffer. Eine Gegenwehr war nicht möglich. Unsere Torpedorohre ließen sich wegen verklemmter Mündungsklappen nicht öffnen und das 3.7 cm-Geschütz ließ sich wegen des gebrochenen Seitenrichtgetriebes nicht richten. Ich befahl: Alle Mann aus dem Boot. Dieser Befehl wurde von der Besatzung in mustergültiger Disziplin und Ruhe ausgeführt. Da die Backbord-Maschine noch Umdrehungen machte, lief das Boot mit etwas Fahrt voraus. Dadurch kamen die ins Wasser springenden schnell achteraus und gerieten so aus dem Bereich der einschlagenden Granaten heraus. Als die Besatzung ausgestiegen war, fluteten der Leitende Ingenieur und der Zentralemaat die Tauchzellen und verließen dann ebenfalls das Boot, das mit geöffnetem Turmluk unter mir versank. | | colspan="3" | Die Tauchzellen wurden mit Pressluft ausgeblasen, und das Boot stieg zunächst langsam, dann immer schneller an die Wasseroberfläche. Die fünf U-Jagdfahrzeuge, die etwa 3000 bis 4000 Meter entfernt im Kreis um das auftauchende U-Boot standen, eröffneten sofort das Feuer und erzielten zahlreiche Treffer. Eine Gegenwehr war nicht möglich. Unsere Torpedorohre ließen sich wegen verklemmter Mündungsklappen nicht öffnen und das 3.7 cm-Geschütz ließ sich wegen des gebrochenen Seitenrichtgetriebes nicht richten. Ich befahl: Alle Mann aus dem Boot. Dieser Befehl wurde von der Besatzung in mustergültiger Disziplin und Ruhe ausgeführt. Da die Backbord-Maschine noch Umdrehungen machte, lief das Boot mit etwas Fahrt voraus. Dadurch kamen die ins Wasser springenden schnell achteraus und gerieten so aus dem Bereich der einschlagenden Granaten heraus. Als die Besatzung ausgestiegen war, fluteten der Leitende Ingenieur und der Zentralemaat die Tauchzellen und verließen dann ebenfalls das Boot, das mit geöffnetem Turmluk unter mir versank. | ||
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− | | colspan="3" | Als U 264 von der Wasseroberfläche verschwunden war, stellten die U-Jagd-Fahrzeuge das Artilleriefeuer ein und begannen sofort mit der Rettungsaktion. Bei dem herrschenden guten Wetter mit nur geringem Seegang und leichter Dünung wurde die gesamte Besatzung von den fünf Schiffen aufgenommen. Das es noch hell war, waren die Rettungsmanöver in etwa einer halben Stunde abgeschlossen. Nur zwei Mann waren durch Granatsplitter leicht verwundet worden. Auch Kapitänleutnant Hartwig Looks wurde von der Sloop HMS WOODPECKER aufgenommen, die vier Stunden später von [[U 256]] unter Oberleutnant zur See Wilhelm Brauel mit einem T-5 [[Zaunkönig]] torpediert wurde. Die HMS WOODPECKER blieb zunächst schwimmfähig und sank erst vier Tage später bei aufkommendem Sturm. Die elf von der HMS Woodpecker geretteten U-Boot-Fahrer waren am Tag nach der Torpedierung von der ebenfalls zu der Gruppe gehörenden [[HMS Magpie (U.82)|HMS MAGPIE (U.82)]] aufgenommen worden. Die Suchgruppe lief nach sechs Tagen Fahrt in Liverpool ein, von wo die U-Boot-Besatzung dann in britische Gefangenenlager gebracht wurde. | + | | colspan="3" | Als U 264 von der Wasseroberfläche verschwunden war, stellten die U-Jagd-Fahrzeuge das Artilleriefeuer ein und begannen sofort mit der Rettungsaktion. Bei dem herrschenden guten Wetter mit nur geringem Seegang und leichter Dünung wurde die gesamte Besatzung von den fünf Schiffen aufgenommen. Das es noch hell war, waren die Rettungsmanöver in etwa einer halben Stunde abgeschlossen. Nur zwei Mann waren durch Granatsplitter leicht verwundet worden. Auch Kapitänleutnant Hartwig Looks wurde von der Sloop HMS WOODPECKER aufgenommen, die vier Stunden später von [[U 256]] unter Oberleutnant zur See Wilhelm Brauel mit einem T-5 [[Zaunkönig]] torpediert wurde. Die HMS WOODPECKER blieb zunächst schwimmfähig und sank erst vier Tage später bei aufkommendem Sturm. Die elf von der HMS Woodpecker geretteten U-Boot-Fahrer waren am Tag nach der Torpedierung von der ebenfalls zu der Gruppe gehörenden [[HMS Magpie (U.82)|HMS MAGPIE (U.82)]] aufgenommen worden. Die Suchgruppe lief nach sechs Tagen Fahrt in Liverpool ein, von wo die U-Boot-Besatzung dann in britische Gefangenenlager gebracht wurde. Zitat Ende. |
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| colspan="3" | Aus [[Busch/Röll]] - Die deutschen U-Bootverluste - S. 191 - 195. | | colspan="3" | Aus [[Busch/Röll]] - Die deutschen U-Bootverluste - S. 191 - 195. | ||
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Aktuelle Version vom 22. September 2024, 16:00 Uhr
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