Armanistan
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Version vom 26. Dezember 2023, 14:05 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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Nationalität: | Großbritannien | |
Typ: | Dampffrachtschiff | |
Baujahr: | 1937 | |
Bauwerft: | John Readhead &. Sons, South Shields | |
Reederei: | Frank Strick &. Company Limited (Strick Line [1923] Limited), London | |
Heimathafen: | London | |
Kapitän: | Charles Rolls Knight | |
Schiffsmaße
Tonnage: | 6.805 BRT | |
Tragfähigkeit: | 9.500 t | |
Länge: | 143.61 m | |
Breite: | 17.83 m | |
Tiefgang: | 7.79 m | |
Geschwindigkeit: | 14 kn | |
Bewaffnung: | - | |
Route &. Fracht
Route: | Antwerpen (Belgien) - Basra (Irak) | |
Fracht: | 8.300 t Stückgut inklusive Zucker, Zink, Chemische Produkte und Eisenbahnschienen | |
Geleitzug: | OG-16 | |
Der Angriff erfolgte durch
U-Boot: | U 25 | |
Kommandant: | Viktor Schütze | |
Datum: | 03.02.1940 | |
Ort: | Nordatlantik, südwestlich Lissabon (Portugal) | |
Position: | 38°15' Nord - 11°15' West | |
Planquadrat: | CG 5716 | |
Waffe: | Torpedo | |
Tote: | 0 | |
Überlebende: | 54 | |
U 25 sichtete am 03.02.1940 um 13:20 Uhr den Geleitzug OG-16 und tauchte zum Unterwasserangriff ab. Um 14:32 Uhr schoß Schütze einen Torpedo auf einen Frachter. Dieser Torpedo traf und versenkte die ARMANISTAN. Nach der Befragung der Überlebenden, griff U 25 weiter den Geleitzug an. Es gab keine Verluste. Die 54 Überlebenden wurden vom spanischen Dampfer MONTE ABRIL gerettet und auf Teneriffa an Land gesetzt. | |||
Aus dem Kriegstagebuch von U 25: | |||
03.02.1940 | |||
1320 - Rauchwolken rw. 50°. 2-3 Dampfer in Sicht. E = 4000 m. | |||
1325 - Geleitzug ? Alarm. Angriff angesetzt. Seegang stark an der Grenze, Boot läßt sich nicht einwandfrei halten. | |||
1410 - Ein Geleitfahrzeug - franz. Kanonenboot Typ Anere - querab. 400 m. Ich gehe ihm vorne vorbei. | |||
1420 - Es passiert etwa 300 m achtern und arbeitet schwer in der See. Mein Sehrohr sieht zeitw. 2-3 m im Wellental heraus. | |||
1432 h - Qu. 5716 CG. Schuß auf großen Frachter E = 5 - 600 m. Lage 90°. | |||
Treffer ! Mehrere Detonationen. Ein genaues Bild über Zahl und Art des Geleitzuges waren nicht zu bekommen. Sehrohr schnitt beim Schuß unter, Boot war nicht mehr zu halten, auf 30 m auf Gegenkurs des Geleitzuges abgelaufen. Ringsum mehr oder weniger starke Geräusche, die sich entfernen aber wiederkamen. Da Wetterverschlechterung und infolgedessen das Boot auf Sehrohrtiefe nicht zu halten war, erst nach 1 ½ Std. aufgetaucht, als die Geräusche sich entfernt hatten. | |||
1620 - Mit G.F. auf Kurs des Geleitzuges 180°. | |||
1715 - Qu. 5479 CG. Die Stelle des gesunkenen engl. Dampfers "Armanistan" (6805 to.) mit Eisenbahnteilen von England zum persischen Golf gefunden. Großer Oelfleck. 3 Boote mit etwa 50 Besatzungsangehörigen des Dampfers, teils Farbige lagen vor Treibanker. Ein Offizier machte Angaben und bestätigte genügende Ausrüstung der Boote. Meine ihnen gegebene Zusage SOS und Besteck zu funken erübrigte sich, da bereits auf der Dampferwelle das Besteck oftmals gegeben wurde. | |||
Es wirft ein augenfälliges Schlaglicht auf die Mentalität des Feindes, einen Dampfer im Geleitzug sinken zu sehen und keine Rettungsmaßnahmen der Schiffbrüchigen durchzuführen. Bislang glaubte ich, daß das Gefühl einer sicheren und besseren Bergung einzelne Neutrale veranlaßt überhaupt im Geleitzug zu fahren. Aber auch das ist nicht gegeben. Der engl. Offizier meinte: "They were all afraid of you and run way." Zunächst folge ich mit GGF dem Geleitzug. | |||
1845 - Qu. 5742 CG, SW 4, bewegte See und Dünung, Sicht etwa 4000 m. Als die Dunkelheit einbricht und die Sicht kaum ein Auffinden des Geleitzuges möglich macht, steuere ich Kap St. Vincent an, um dort morgen bei Helligkeit und guter Sicht den Geleitzug erneut angreifen zu können. Kurs 125°. | |||
Literaturverweise
Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 - Mai 1945" - Mittler Verlag 2008 - S. 27. → Amazon | |||
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag 1976 - S. 25. → Amazon | |||
Jordan - "The Worlds Merchant Fleets 1939" - US-Naval Inst.PR Verlag 1998 - S. 189, 486. → Amazon | |||
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50"- Eigenverlag - S. 142. → Amazon | |||
Rohwer "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945" - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 12. → Amazon | |||
Tennent - "British and Commonwealth Merchant Ship Losses to Axis Submarines 1939 – 1945" - The History Press Verlag 2001 - S. 272. → Amazon | |||
"Kriegstagebuch U 25 - 03.01.1940 - 19.02.1940" - S. 17 - 18. | |||
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