|
|
U 461 wurde am 30.07.1943 im Nordatlantik nordwestlich von Kap Ortegal durch Wasserbomben der Short Sunderland U der australischen RAAF Squadron 461 versenkt.
|
|
|
|
Busch/Röll schreiben dazu:
|
|
Ich zitiere: Britischer Bericht über die Versenkung von U 461, U 462 und U 504:
|
|
Am 30.07.43 errangen Begleitschiffe der Königlichen Marine, die Luftwaffe des Küstenkommandos und die US-Heeres-Luftwaffe in einer gemeinsamen Aktion einen bemerkenswerten Sieg, der den Feind drei U-Boote kostete, darunter zwei seiner wenigen Versorgungs-U-Boote. Bei ruhigem, klarem Wetter sichtete eine >>Liberator<< der britischen 16. Group des Coastal Command drei U-Boote in Überwasserfahrt mit Kurs auf hohe See, etwa 90 Meilen nordwestlich Kap Ortegal. Eine >>Sunderland<< und eine >>Catalina<< der 19. Group stießen zu der >>Liberator<<. >>Liberators<< der 53. Squadron unterstützten die Angreifenden und überließen es der >>Catalina<< mit den in der Nähe befindlichen Überwasserstreitkräften der 2. Support Group, die von Kapitän F.J. Walker auf der Sloop KITE befehligt wurden, in Verbindung zu bleiben.
|
|
Unsere Schiffe änderten den Kurs auf die feindlichen U-Boote zu, während sich angesichts des Flaksperrfeuers der U-Boote die Flugzeuge in günstige Position manövrierten, um mit Wasserbomben anzugreifen. Die U-Boote wurden gezwungen, sich zu trennen, doch beschäftigten die U-Boot-Flak-Kanonen die Angreifer noch immer, als zwei >>Halifax<<-Flugzeuge der britischen 502. Squadron und die >>Sunderland<< U der australischen Luftwaffe, alle zur 19. Group gehörend, in die Schlacht eingriffen. Kurz darauf versuchte eines der Versorgungs-U-Boote durch Tauchen zu entkommen. Dabei flog die >>Sunderland<< U niedrig über das U-Boot hinweg und griff es mit Wasserbomben an. Eine Explosion vernichtete den Feind. Gerade bevor das U-Boot sank, erschienen etwa 20 Besatzungsangehörige an Deck und sprangen ins Meer.
|
|
Zu dieser Zeit waren die Sloops Seiner Majestät in Sichtweite des Kampfplatzes, und die Beobachtungsposten auf den Schiffen sahen große Wassersäulen, die von Wasserbomben herrührten, die auf die übriggebliebenen U-Boote abgeworfen wurden. Bald sichteten die Schiffe Seiner Majestät den Feind an der Steuerbordseite. Der Dienstälteste Offizier der Gruppe hißte das Signal >>Allgemeine Jagd<<, und die KITE eröffnete das Feuer auf eine Entfernung von über sieben Meilen. Alle anwesenden Schiffe folgten schnell, und die Escort Group feuerte insgesamt 121 Schuß aus 4-Zoll-Geschützen. Vor dieser Phase der Aktion hatte ein Bombenangriff der >>Halifax<< S das zweite Versorgungsboot schwer getroffen. Es drehte sich langsam nach Steuerbord, wobei dunkler Qualm hinter dem Kommandoturm sichtbar wurde. Als es zu sinken begann, verließ die Besatzung das Boot und begab sich in die Schlauchboote. Später signalisierte die >>Halifax<< - >>kein U-Boot mehr<<.
|
|
Die Schiffe Seiner Majestät fuhren dicht an die Schlauchboote heran, die mit Überlebenden der beiden U-Boote voll besetzt waren, nahmen diese aber noch nicht auf. Das dritte U-Boot war ihr Ziel, das durch einen Einschließungsring vernichtet werden sollte. Es war bereits weggetaucht, aber die Escort Group, die von der Luftwaffe unterstützt wurde, erlangte schnell Gefechtsberührung. Unter Beobachtung der Überlebenden beider U-Boote führten die Schiffe Seiner Majestät KITE und WREN Angriffe mit Wasserbomben durch. Das U-Boot war offensichtlich tief getaucht, um den Angreifern zu entgehen. Später gewann die Escort Group erneut Fühlung mit dem Feind, und zwar in einiger Entfernung von den ursprüglichen Angriffsort. HMS WOODPECKER warf Wasserbomben ab, die Öl an die Oberfläche brachten. Ein ähnlicher Angriff von HMS WILD GOOSE traf das U-Boot schließlich vernichtend. Ein großer Schwall Öl und Wrackteile kamen an die Oberfläche. Ferner eine Uniformjacke und Nahrungsmittel deutschen Ursprungs. Danach wurden die Überlebenden beider Versorgungs-U-Boote von den Sloops aufgenommen. Zitat Ende.
|
|
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 126 - 127.
|
|
Clay Blair schreibt dazu:
|
|
Ich zitiere: [...] Die Aktion begann am Morgen, als eine von W. Irving geflogene B-24 der britischen Squadron 53 die drei U-Boote entdeckte und Alarm gab. Das führte sechs weitere Flugzeuge heran: eine Sunderland der britischen Squadron 228, eine Catalina der britischen Squadron 210, eine B-24 der USAAF ASW-Squadron 19, zwei Halifax der britischen Squadron 502 und eine Sunderland der australischen Squadron 461. Die Flugzeuge führten auch die fünf Sloops aus Johnny Walkers Support Group 2 heran.
|
|
Aus Respekt vor der Flak-Bewaffnung auf den U-Booten kreisten die Bomber außerhalb deren Reichweite und entwarfen einen Angriffsplan. Eine Halifax der britischen Squadron 502 flog den ersten Angriff und warf mit Hilfe eines besonderen Bombenzielgerätes drei neue 270-Kilogramm-ASW-Bomben aus einer Höhe 480 Metern ab. Eine zweite Halifax der Squadron 502 folgte mit drei unabhängigen Anflügen und warf jedesmal aus einer Höhe von 900 Metern eine 270-Kilogramm-Bombe ab. Eine Bombe traf Bruno Vowes Tanker U 462. Er wurde langsamer und lag dann bewegungslos im Wasser.
|
|
Drei oder vier Flugzeuge griffen Vowes manövrierunfähigen Tanker und Wolf-Harro Stieblers unbeschädigten Tanker U 461 an. An der Spitze der Gruppe war die von W. Irving geflogene B-24 der Squadron 53. Als nächste folgte eine B-24 der USAAF ASW-Squadron 19, geflogen von A.L. Leal, und schließlich eine langsamere Sunderland der australischen Squadron 461, geflogen von Dudley Marrows. Pilot Irving warf achte Wasserbomben nahe U 462. Pilot Leal richtete keinen Schaden an, weil seine von der Flak beschädigte Vorrichtung zum Lösen der Bomben nicht funktionierte. Das Verdienst für die Versenkung des wertvollen U-Tankers U 462 ging an eine Halifax der britischen Squadron 502, geflogen von dem Holländer A. van Rossum, der später des DFC (Distinguished Flying Cross) erhielt. Ein deutscher Schütze auf U 462 wurde getötet. Vowe und 63 andere Überlebende versenkten das Boot und kletterten in Schlauchboote.
|
|
Marrows in der Sunderland drehte ab und griff den anderen XIV-Tanker an, Stieblers U 461. Beim Anflug tötete das Maschinengewehrfeuer die beiden Ladeschützen der 2-cm-Vierlingsflak und verwundete zwei Offiziere schwer. Infolgedessen war das Abwehrfeuer von U 461 nicht mehr so dicht, und Marrows konnte aus einer Höhe von 15 Metern sieben auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben abwerfen. Vier Geschosse fielen nahe an Back- und Steuerbord von U 461 und rissen das Boot in Stücke. Stiebler und 14 andere Überlebende seiner 60köpfigen Besatzung kletterten in Schlauchboote. Bei der Versenkung kamen 45 Deutsche ums Leben. Die Admiralität sprach Marrows das alleinige Verdienst für die Versenkung von U 461 zu.
|
|
Zur selben Zeit trafen die fünf Sloops von Johnny Walkers am Schauplatz ein. Alle fünf Kriegsschiffe eröffneten mit ihren Hauptgeschützen das Feuer gegen den sinkenden U-Tanker U 462 und gegen Wilhelm Luis in dem IXC-Boot U 504. In einem verzweifelten Fluchtversuch tauchte Louis. Walker empfing in der Sloop Kite eine gute Ortung im Sonar und führte den ersten Angriff mit Wasserbomben. Die Wren folgte nach. Die Kite griff daraufhin zum zweitenmal an, gefolgt von der Woodpecker, die unter Walkers Anweisungen 32 Wasserbomben warf. Zuletzt folgte ein ähnlicher Angriff der Woodcock und der Wild Goose. Nach diesen Angriffen stiegen eine deutsche >>Uniformjacke, die Lunge eines Menschen und ein geräucherter Schinken<< an die Oberfläche, die letzte Überreste von U 504, das mit der gesamten Besatzung zerstört wurde. Die Admiralität schrieb allen fünf Sloops das Verdienst für die Versenkung zu, die sich auch die Versenkung von U 462 geteilt hatten. Anschließend führte Walker seine Sloops zurück zu der Versenkungsstelle der U-Tanker U 461 und U 462. Die Sloops retteten 79 Deutsche aus den Wellen. Zitat Ende.
|
|
Aus Clay Blair - Band 2 Die Gejagten - S. 467 - 468.
|
|
|