|
|
Der Deckoffizier ist ein unmittelbar hinter den Seeoffizieren (Kriegsmarine) rangierender Marinedienstgrad. Eine Besonderheit stellte der Vize-Deckoffizier dar: Er war in Deutschland ein Reserve-Offiziersanwärter der Kaiserlichen Marine. Seit 1916 bildete der Deckoffiziersleutnant, als Offizier ohne Patent, das Äquivalent zum Feldwebelleutnant.
|
|
Häufig aus der einfachen Laufbahn der Matrosen aufgestiegen, berät er als Spezialist seines Fachs den Kapitän oder die anderen mit der Schiffsleitung betrauten Offiziere. Typische Dienststellungen sind die Position als Steuermann, Bootsmann, Feuerwerker (Schiffsartillerist), Maschinist, Mechaniker, Materialienverwalter oder Torpeder (Torpedo-Experte).
|
|
1920 übernahm die Reichsmarine (1935 umbenannt in Kriegsmarine) die Einrichtung der Deckoffiziere (wie die Offiziere mit einer Mindestdienstzeitverpflichtung von 25 Jahren), unterließ jedoch eine Ergänzung des Personalbestands. Sie bildeten weiterhin eine eigenständige Rangklasse, unterlagen aber im Militärstrafrecht den Bestimmungen betreffend die Unteroffiziere mit Portepee. Bis 1935 dürfte das Gros der Deck- und Oberdeckoffiziere aus dem Dienst geschieden sein.
|
|
Mit Verfügung vom 13. Juli 1938 waren die verabschiedeten Deckoffiziere mit dem Rang eines Oberfeldwebels bzw. Oberwachtmeisters zu führen. Die Einrangierung als Stabsfeldwebel (Dienstgrad eingeführt zum 1. Oktober 1938) bzw. als Stabsoberbootsmann (Umbenennung des Dienstgrads Stabsfeldwebel mit Verfügung vom 16. Februar 1939) darf als wahrscheinlich gelten. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die ehemaligen Deckoffiziere, sofern sie noch diensttauglich waren, als Leutnante der entsprechenden Offizierslaufbahn wieder einberufen.
|
|
|