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USS Erie (PG-50)

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Die USS ERIE (PG-50) war ein Kanonenboot der Erie-Klasse der United States Navy.
Der Kiel des Kanonenbootes wurde am 17.12.1934 bei New York Navy Yard in New York gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 29.02.1936 und die Indienststellung am 01.07.1936.
Das Boot hatte eine Verdrängung von 2.000 ts. Es war 100,13 m lang, 12,57 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,52 m. 2 × Babcock & Wilcox-Kessel und 2 × Parsons-Dampfturbinen erzeugten eine Leistung von 6.200 PS (4.600 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 20 kn (37 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 213 Mann.
Bewaffnet war die Erie mit: 4 × 152 mm/47 Mark XVII Geschütze, 2 × 47 mm/47 Geschütze, 4 x 13 mm Browning MG, 4 × 12,7 mm MG, 4 × 28 mm/75 Flak, 2 × Mark 6 Wasserbombenständer (jeweils fasst 15 Wasserbomben), 2 Bordflugzeuge. Außerdem besaß das Schiff: Mark 3 Feuerleitradar und Asdic.
Einsatzgeschichte
Die Erie lief am 31.10.1936 von New York aus und verbrachte November und Dezember 1936 mit Probefahrten und im vorübergehenden Dienst bei der Staffel 40-T, um die Interessen und Bürger der USA während des Spanischen Bürgerkriegs zu schützen.
Am 26.11.1936 meldete sich Eries Kommandant zum formellen Dienst bei der Staffel 40-T. Am 05.12.1936 erhielt die Erie den Befehl, eine Reihe von Häfen entlang der Nordküste Spaniens anzulaufen, um nach US-Bürgern und anderen Ausländern zu suchen und diese gegebenenfalls zu evakuieren. Die Erie hatte drei Konsularbeamte der Vereinigten Staaten an Bord, darunter den Konsul und Vizekonsul des US-Konsulats in Bilbao sowie Walter C. Thurston, Berater der US-Botschaft in Madrid. Diese Männer wurden damit beauftragt, Reisedokumente von US-Bürgern oder anderen Staatsangehörigen zu genehmigen, die eine Evakuierung aus Spanien beantragten. Damit bauten sie die Erie in ein schwimmendes Konsulat um, eine der Aufgaben, für die das Schiff gebaut worden war. Die Erie ging am 13.12.1936 in Bilbao, vor Anker und schloss sich der HMS Fearless an. Während ihres Aufenthalts in Bilbao zeigte die Erie an beiden Masten nachts beleuchtete Flaggen. Im Hafen fanden auch Verhandlungen zwischen britischen, baskischen und US-Regierungsbeamten statt, die zur Freigabe von verbrieften Wertpapieren im Wert von 400.000 US-Dollar führten, die einem US-amerikanischen Versorgungsunternehmen gehörten. Die 5.000 Zertifikate mit einem Gewicht von 120 lb (54 kg) wurden für den Rücktransport nach New York City auf die Erie gebracht.
Die Erie verließ Bilbao am 15.12.1936 und fuhr nach Santander und Gijon, um nach in diesen beiden Städten lebenden US-Staatsangehörigen zu suchen. Das Schiff kam am 17.12.1936 gegen 08:00 Uhr in Port Musel, Gijon, an und begann mit der Vorbereitung für ein Landunternehmen, um alle Personen, die eine Evakuierung anstrebten, an Bord zu bringen. Gegen 08:30 Uhr startete das aufständische spanische Schlachtschiff España einen Feuerüberfall. Drei seiner 12-Zoll-Granaten trafen den Hafen, wobei eines innerhalb von 270 m von der Erie entfernt landete. General Quarters wurde gerufen, um Vorbereitungen zu treffen, um dem Geschützfeuer der España auszuweichen, es wurde jedoch kein Gegenfeuer auf der Erie angeordnet, und die España lief danach sofort in Richtung des Golfs von Biskaya ab.
Ab dem 18.12.1936 kehrte die Erie über die Nordküste Spaniens nach San Juan de Luz zurück und brachte dort acht philippinische, puertorikanische und polnische Evakuierte sowie die Konsularbeamten an Land.
Anschließend bekam die Erie vom Geschwader 40-T den Befehl, sofort in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. Nachdem die Erie durch schwere See bis zu den Azoren gekommen war, erreichte sie am 22.12.1936 Ponta Delgada und nahm am nächsten Tag Kurs auf die New York Navy. Die Erie wurde auf der Rückfahrt durch hohe See und stürmische Winde im Atlantiks schwer getroffen, wobei mehrere Rumpfplatten beschädigt wurden. Die Erie kam am Morgen des 30.12.1936 in New York an und machte am New York Navy Yard fest.
Auf der Werft wurde der Schluss gezogen, dass alle Schiffssysteme und Antriebe während der Fahten gut funktioniert hatten, obwohl die Reisegeschwindigkeit deutlich unter der Höchstgeschwindigkeit von 20 kn (37 km/h) gelegen hatte. Der geneigte Clipper-Bug hatte gute Arbeit geleistet, um Wasser vom vorderen sechs Zoll großen Geschützturm fernzuhalten, selbst bei den sehr rauen Seebedingungen. Zusätzlich zu Schäden an den Rumpfplatten gab es Probleme mit Eries Funkpeiler, die Anfang 1937 behoben wurden, als die Erie sich auf Standardisierungsversuche vorbereitete.
Das Schiff wurde dann an der Marineakademie in Annapolis eingesetzt. Die Erie wurde das Führungsschiff des Coastal Cruising Detachment, das die Mitglieder der zweiten (Junior-)Klasse der Akademie den ganzen Sommer über auf Fahrten zu Häfen am Nordatlantik befördern würde. Vom 07.05. bis 25.10.1937 bildete die Erie Midshipmen aus, die von der Marineakademie aus während der akademischen Monate auf Nachmittags-Trainingsfahrten und dann im Juni, Juli und August 1937 auf einer US-Ostküstenfahrt an Bord waren.
Als Erie am 11.05.1937 von einer Übung zurückkehrte, rammte sie das Santee-Dock, während des Anlegens. Die Kollision hinterließ einen fußtiefen Einschnitt im Bug, der repariert werden musste, bevor sie im Juni 1937 zu einer Fahrt mit dem Coastal Cruising Detachment aufbrechen konnte.
Am 24.01.1938, nach Abschluss einer Überholung, machte sich die Erie auf den Weg in den Heimathafen der Special Service Squadron (SPERON), Balboa in der Panamakanalzone, mit einem ersten Zwischenstopp am Marinestützpunkt in Norfolk, um Flugausrüstung und Ersatzteile abzugeben und Munition an Bord zu nehmen. Das Schiff fuhr am 26.01.1937 nach Guantanamo Bay auf Kuba und kam am 03.02.1938 in Cristóbal an. Die Erie durchquerte anschließend den Panamakanal, und legte in Balboa, dem pazifischen Endpunkt des Kanals, an und meldete sich zum Dienst beim Special Service Squadron. Balboa wurde der vorläufige Heimathafen der Erie. 1942 wurde sie dann zur Offshore Patrol-Atlantic der Panama Sea Frontier und anschließend zur Caribbean Sea Frontier Task Force verlegt.
Am 21.02.1938 wurden die Aufklärungsdoppeldecker SOC-2 >>Seagull<< von der Erie und der Charleston abgezogen und die Fliegereinheiten außer Dienst gestellt. Admiral William Leahy, Chef der Marineoperationen, gab in seinem Bericht für das Geschäftsjahr 1938 an, dass die Flugzeuge wegen technischer Schwierigkeiten bei der Handhabung der Flugzeuge entfernt wurden. Sie wurden später durch Eindecker OS2U >>Kingfishers<< ersetzt.
Am 27.04.1938 fuhr der erste Kommandeur der Erie, Commander Edward Hanson, nach Amerikanisch-Samoa ab, um als 28. Marinegouverneur der Insel zu fungieren. Er trat sein Amt am 26.06.1938 an. Im Juli 1940 übernahm er das Kommando über die Marinestation in Tutuila, Amerikanisch-Samoa.
Die einzigen anderen großen Ereignisse für Erie wären eine dreimonatige Goodwill-Tour durch zehn Häfen in acht mittel- und südamerikanischen Ländern für den Rest des Aprils bis zum 21.07.1938. Die Erie verließ Balboa am 17.04.1938 in Richtung Guayaquil, Ecuador, mit Konteradmiral Williams an Bord. Am 29.04.1938 fand die erste >>Crossing the Line<<-Zeremonie der Erie statt, bei der alle Marine- und Marine->>Pollywogs<< des Schiffes in den >>Ancient Order of the Deep<< aufgenommen wurden. Die Erie kam am 30.04.1938 für einen achttägigen Zwischenstopp in Guayaquil an, bei dem das Schiff ecuadorianische Beamte beherbergte und Landbesuche sowohl politischer als auch sozialer Natur unternahm. Die Erie beendete das Jahr im Dezember mit einer Sondermission zu den Galapagosinseln, um deren Eignung für die Verbesserung der Verteidigung des Panamakanals zu prüfen.
Am 21.01.1939 beteiligte sich die Erie an Such- und Rettungsaktionen im Zusammenhang mit der Wasserung und dem Untergang des Imperial Airways Short Empire-Flugboots Cavalier im Atlantik. Die Erie schickte einen Arzt zum Tanker Esso Baytown, der die zehn Überlebenden des Verkehrsflugzeugs rettete, aber aufgrund der hohen See und der Dunkelheit musste die Suche nach den anderen drei Personen, die an Bord der Cavalier gewesen waren, abgebrochen werden.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Erie in Balboa, Panama, am pazifischen Ende des Panamakanals stationiert. Am 13.12.1941 holte die Erie in Puntarenas 50 japanische Internierte von der Regierung Costa Ricas ab. Am 14.12.1941 hielt die Erie die MV Sea Boy an und holte einen Japaner von Bord, und befahl der Sea Boy am nächsten Tag nach Balboa einzulaufen. Am 16.12.1941 gingen Besatzungsmitglieder der Erie an Bord der MV Santa Margarita und beorderten sie nach Puntarenas. Später schleppte sie ein defektes Motorboot, die Orion, in denselben Hafen.
Im Juni 1942 wurde die Erie nach Cristóbal am atlantischen Ende des Kanals verlegt und beteiligte sich an der Schlacht in der Karibik gegen deutsche U-Boote, die zwischen Panama und Kuba operierten.
Am 12.06.1942 rettete die Erie den Kapitän und 45 weitere Überlebende des britischen Dampfschiffs Fort Good Hope, nachdem es von U 159 versenkt worden war. Nachdem die Erie das Rettungsboot geborgen hatte, unterstützte sie ein Patrouillenflugzeug bei der Verfolgung eines U-Boot-Kontakts und warf schließlich sechs ergebnislose Wasserbomben ab. Anschließend überführte die Erie die Überlebenden von Fort Good Hope und ihre Rettungsboote zum U-Boot-Jäger PC-209.
Am 15.06.1942 rettete die Erie den Kapitän und 22 Überlebende des US-Massengutfrachters Lebore vor St. Andrews Island, nachdem er zuvor von U 172 versenkt worden war. Nach der Übernahme der Überlebenden versenkte die Erie die Rettungsboot mit Schüssen, um eine Bedrohung für die Schifffahrt abzuwenden. Am nächsten Tag rettete die Erie zusammen mit dem Zerstörer Tattnall acht Artilleristen von der Lebore sowie 49 Überlebende vom niederländischen Dampfschiff Crijnssen, die die Lebore am 11.06.1942 gerettet hatte, nachdem ihr Schiff von U 504 bei versenkt worden war.
Am 10.11.1942, verließ die Erie Port-of-Spain, Trinidad, und geleitete den Konvoi TAG-20 auf dem Weg nach Guantanamo Bay. Die Erie wurde vom Zerstörer Biddle, der Korvette Spry und drei U-Jägern, PC-545, PC-573 und PC-573, begleitet. Zwei Tage später näherten sie sich Curaçao. Um 11:30 Uhr hatten die Van Kinsbergen, PC-583, PC-589, SC-533 und ein PT-Boot Willemstad verlassen, um in diesem Gebiet zu patrouillieren, während die Queen Wilhelmina mit weiteren Schiffen auslief, um sich dem Konvoi anschließen.
Um 16:35 Uhr traf der Nebenkonvoi auf den Hauptkonvoi. Um 17:03 Uhr wurde die Erie von einem Torpedo von U 163 an Steuerbord getroffen. Die Erie war in einem seiner Ölbunker getroffen worden und fing sofort an zu brennen, alle Motoren stoppten und die Stromversorgung fiel aus. Um 17:40 Uhr neigte sich die Erie nach Steuerbord und das Heck senkte, wobei die Stromversorgung teilweise wiederhergestellt war und der Steuerbordmotor in Betrieb gehen konnte. Um 17:44 Uhr wurde der Steuerbordmotor abgestellt und der Kessel Nr. 2 eingeschaltet. Um 17:45 Uhr erschütterten zwei schwere Explosionen im Waffenbunker Nr. 4 der Erie, innerhalb von fünf Minuten folgten zwei weitere Explosionen im Waffenbunker Nr. 4. Um 17:55 Uhr wurde >>Vollstopp<< befohlen und drei Motorboote wurden ausgesetzt, um nach Verletzten zu suchen.
Um 18:00 Uhr wurde ein weiteres Boot mit verletztem Personal ausgesetzt. Das Schiff begann wieder mit der Backbordmaschine in Richtung Strand zu fahren. Um 18:12 Uhr begann die Besatzung, die Munition aus dem Bereitschaftsraum Nr. 3 über Bord zu werfen, um zu verhindern, dass es ebenfalls explodierte. >>Alle Maschinen stoppen<< wurde sechs Minuten später befohlen, als das Hauptdeck um 18:20 Uhr unter Wasser stand. Um 18:23 Uhr erreichte die Erie den Grund und >>back full<< wurde befohlen, als die Erie 90 m vor der Küste strandete. Da sich rund um das brennende Schiff Öl auf dem Wasser befand, rief der Kapitän um 18:26 Uhr dazu auf, dass >>alle Mann das Schiff verlassen sollten<<. Durch die Explosion und das Feuer kamen sieben Besatzungsmitglieder ums Leben, darunter die Offiziere Lt. Ned James Wentz und Lt. George Kunkle, und elf weitere wurden verletzt. Die Erie wurde gestrandet, um ein Untergehen zu verhindern, und brannte tagelang.
Die Biddle, die Spry und SC-533 durchsuchten die Gegend um die Erie. SC-533 warf ein Sperrfeuer aus Wasserbomben vor die Erie, als das Schiff nach Osten in Richtung Strand fuhr. Auch das PT-Boot warf Wasserbomben ab und wurde offenbar von einem der Handelsschiff beschossen. Drei Flugzeuge beteiligten sich an der Suche. PC-545 meldete, ein U-Boot gesehen zu haben und eröffnete das Feuer. PC-624, die Van Kinsbergen und die Queen Wilhelmina kreisten etwa sechs Meilen um die Stelle herum, um sich der Jagd anzuschließen, konnten jedoch keinen Kontakt herstellen. Die Spry folgte der Erie in Richtung Curaçao, wobei die Biddle versuchte, die Erie zu begleiten, um bei der Brandbekämpfung zu helfen, konnte aber aufgrund der Explosionen nicht nahe genug herankommen.
Ein paar Wochen später, am 28.11.1942, wurde die Erie gehoben und in den Innenhafen von Willemstad geschleppt. Am 05.12.1942 kenterte die Erie während weiterer Bergungsvorbereitungen an ihren Liegeplatz. Das Schiff blieb bis 1952 an Ort und Stelle, dann wurde es teilweise gehoben, aufs Meer hinausgeschleppt und im tiefen Wasser versenkt.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → | USS Erie (PG-50)